Quatsch, mir reicht das bisschen Schlaf

Artikel von Lana Weisenburger , 08.05.2022

Jeder von uns tut es, jeder von uns muss es tun. Schlafen ist unfassbar wichtig für unseren Körper und unsere körperliche, sowie mentale Gesundheit. Jedoch variiert unser aller Schlafbedarf und unser eigentlicher Schlafkonsum von Person zu Person genauso sehr wie unsere Kleidergrößen.
Gerade vielen Schülerinnen und Schülern mangelt es immens an Schlaf. Schlafstörungen, Schule, Arbeit, Hausaufgaben, Lernen, sind meist die Gründe für Schlafmangel. Noch dazu kommt, dass man als Heranwachsender/junger Erwachsener auch noch Zeit für Freunde, Hobbies und auch Freizeit braucht. Unser Tag hat aber nur 24 Stunden, weshalb sich viele Menschen dann dazu entscheiden, dass Schlaf das geringste Übel mit sich zieht, wenn man darauf mal verzichtet.
Aber stimmt das denn wirklich, dass es keine Auswirkungen hat, wenn man auf Schlaf verzichtet? Nein, das stimmt eben nicht! Mögliche Folgen können sein: verminderte Hirnkapazität, Konzentrationsschwäche, genauso wie Auswirkungen auf Blutzucker und Bluthochdruck, u.v.m.
Diese Folgen äußern sich dadurch, dass beispielsweise bei der verminderten Hirnkapazität das Gehirn nicht in der Lage ist, Emotionen, Fähigkeiten und Gelerntes zu sortieren und abzuspeichern. Beim Schlafen werden außerdem die gesammelten Informationen und das Wissen gespeichert und dadurch erinnert man sich eher an diese oder man festigt das gesammelte Wissen. Außerdem kann es durch Schlafentzug auch dazu kommen, dass sich das Erinnerungsvermögen immens reduziert und es einem selbst auch schwerer fällt, wenn man vor allem versucht, sich wichtige Dinge zu merken. Langfristig gesehen fällt es Menschen mit Schlafmangel schwer, sich Wissen anzueignen, aus Erfahrungen zu lernen und sich Dinge zu behalten.
Konzentrationsschwäche äußert sich, wie der Name schon sagt, dadurch, dass es einem sehr viel schwerer fällt, sich zu konzentrieren oder eine alltägliche Aufgabe zu meistern. Außerdem wird die Funktion des Kurz- und Langzeitgedächtnisses gemindert und die Reaktionsfähigkeit wird gehemmt, wodurch man beispielsweise auch eine Gefahr für den Straßenverkehr werden könnte. Noch hinzu kommt, dass man nach mehreren Tagen, mit zu wenig Schlaf, eine gewisse „Trunkenheit“ erreicht und der Körper dieselben Hormone abgibt wie bei Alkoholkonsum.
Ein weiterer Aspekt ist, dass wir Menschen mit zu wenig oder gar schlechtem Schlaf viel öfter krank werden, da unser Immunsystem seine ursprüngliche Leistung nicht mehr bieten kann. Ein geschwächtes Immunsystem sorgt aber nicht nur für grippale Infektionen, sondern auch eine Vielzahl anderer Krankheitsbilder.
Beispiele dafür wären: ein erhöhtes Risiko eines Herzinfarktes, häufiger Kopfschmerzen und Migräne, Stress und Übergewicht, Depressionen und eine ausgeprägteres Entzündungsaktivität im Körper.
Jemand mit einem sehr aktiven und kraftraubenden Alltag, wird einige dieser Symptome sicherlich wiedererkennen. Sei es als Erwachsener mit Job und Kindern oder als Schüler, dessen Alltag viel zu voll ist, für die 24 Stunden, die wir täglich nur Zeit haben.
Als Schüler geht man von morgens bis nachmittags in die Schule, danach stehen noch Hausaufgaben an, viele ältere SuS gehen nach der Schule auch noch arbeiten, dann steckt man vielleicht auch noch mitten in der Klausuren-/Prüfungsphase und hat sehr viel zu lernen und dazu kommen dann auch noch Hobbys, Freunde und Familie, für welche man sich dann auch noch gerne Zeit nehmen möchte, um dann auch eine Ablenkung vom normalen Alltag zu haben.
Die richtige Tagesplanung ist in diesem Fall sehr schwierig. Manche SuS müssen nebenbei arbeiten gehen, um die eigene Familie zu unterstützen; dann weiß man auch nie, wie viel man aus der Schule noch mit nach Hause nimmt, was noch bearbeitet werden muss und nebenbei soll man dann auch noch eine glückliche und erinnerungswürdige Jugend verbringen und zusätzlich natürlich auch noch ausreichend Schlaf bekommen.
Jugendliche von 14-17 Jahren brauchen im Durchschnitt acht bis zehn Stunden Schlaf, junge Erwachsene von 18-25 Jahren brauchen dann noch sieben bis neun Stunden Schlaf.
Das ist echt eine ganz schöne Menge, wenn man überlegt, dass ein Jugendlicher bei 8 Stunden Schlaf, noch 16 Stunden Zeit für alles andere hat. Davon zieht man dann aber wieder circa 8 Stunden ab, für den Schulalltag. Da bleiben dann doch nur 8 Stunden übrig für Hausaufgaben, Lernen, Schulprojekte, Familie, Freunde, Hobbies und ein wenig Freizeit.

Die Leistungsfähigkeit eines Menschen ist, ganz egal in welchem Alter, abhängig davon, wieviel und wie gut man dann im Endeffekt geschlafen hat. Unser aller Alltag besteht meist nur daraus, alles zu schaffen, was man sich vorgenommen hat oder was man aufgetragen bekommen hat. Aber wer achtet denn am Ende des Tages darauf, dass unser Körper diese Leistung auch schafft? Wenn wir es selbst nicht tun, dann tut es auch niemand anderes.
Es ist gut, ein produktives und motiviertes Leben zu führen, aber das funktioniert nur, wenn man im Einklang mit sich selbst und seiner eigenen Gesundheit ist.