Die Obersberger Schülerzeitung am Jugendpressetag in Berlin
Artikel von Jara Diebel , 22.12.2022
Berlin- Am 09.12 nahmen die Nachwuchsjournalisten der „Obersbergerschülerzeitung“ Jara
Diebel und Lea Schäfer, am Jugendpressetag, im Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung, gemeinsam mit 48 weiteren Schülerinnen und Schülern, aus
ganz Deutschland, teil. Gemeinsam mit Svenja Schulze debattierten sie über die
entwicklungspolitischen Aufgaben und Ziele des BMZ.
Zu Beginn informierte Nikolai Fichtner, der Pressesprecher der Bundesministerin für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, über die Pressearbeit im allgemeinen und
seinen persönlichen Weg im Journalismus. Hierbei hatte jeder der Jugendjournalisten die
Möglichkeit selber Fragen zu stellen, um mehr über den Beruf des Journalisten herauszufinden
und Insider Tipps für die eigene berufliche Zukunft zu erlangen. Auf Grundlage dessen wurde
beispielsweise der Ausdruck „Unter drei“, welcher besagt, dass die geäußerten Informationen
vertraulich behandelt werden müssen und nicht zitiert oder veröffentlicht werden dürfen,
erläutert. Hinzukommend gab er den Rat, dass es als Journalist von Vorteil sei, sich von anderen
Mitstreitern abzugrenzen, indem man sich auf einen bestimmten Bereich spezialisiert, um
Informationen und Hintergründe zu kennen, die „man nicht aus dem Internet ablesen kann“.
Nach dieser kurzen Einführung in die zu besprechenden Thematiken und Abhandlungen einer
Pressekonferenz, trat Svenja Schulze hinzu und ermöglichte den Nachwuchsjournalisten ebenfalls
durch selbst gestellte Fragen, einen tieferen Einblick in ihren beruflichen Alltag und den der
Menschen im BMZ zu erhalten.
Dabei wurde primär auf die Agenda 2030 eingegangen, welche mit ihren 17 Zielen, die von der
Beseitigung der weltweiten Armut bis hin zu einem nachhaltigen Konsum- und
Produktionsverhalten führen, die existenziellen Lebensgrundlagen schützen, sowie ein humanes
Leben für jeden sichern sollen. Hierbei ging sie sowohl auf aktuelle Herausforderungen, wie den
Russischen-Angriffskrieg auf die Ukraine, wie auch auf zukünftig langfristige Lösungsversuche
von deutscher Seite aus, ein.
Demnach helfe Deutschland beispielsweise bereits die Ukraine wieder aufzubauen, trotz des
Krieges, um den Menschen dort einen weitestgehend menschenwürdigen Alltag zu ermöglichen.
Ein Weiteres Schwerpunktthema des BMZ ist die feministische Entwicklungspolitik. Hierbei
betont Schulze, dass besonders durch den Einbezug von Frauen entwicklungspolitische
Interessen vorangetrieben werden können. Die Friedensproteste in Kolumbien seien
dementsprechend vor allem durch die weibliche Bevölkerung des Landes gefördert worden. Der
Anstieg der landwirtschaftlichen Produktion, in entsprechenden Entwicklungsländern, sei zudem
nachweislich um 30% gestiegen, sobald Frauen zunehmend in diesbezügliche Arbeiten
eingebunden wurden.
Bei dieser Entwicklung sei es besonders wichtig, dass sich der größtmögliche Anteil an Frauen
zusammenschließe, damit sich diese ein Gehör verschaffen und sich gemeinsam gegen
entsprechenden Missstände, wie Gewalt und Diskriminierung wehren und
Geschlechtergerechtigkeit, sowie Menschenwürde bilden können.
Hierbei seien bereits erste Erfolge wahrzunehmen. Zusammen mit UNICEF habe es Deutschland
bereits geschafft, vereinzelt Mädchenschulen in Afghanistan aufzubauen.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt stellt der Klimawandel dar.
Laut Schulze setzte das BMZ, bei diesem Thema, besonders in Entwicklungsländern ein um
auch diese auf den rasant fortschreitenden Wandel des Klimas einzustellen und diesen
einzudämmen. Ein Beispiel hierfür ist die Außerkraftsetzung von Atomkraftwerken und der
Wandel zur Nutzung von erneuerbaren Energien.
Schülerinnen der Modellschule Obersberg zu Besuch bei Svenja Schulze
Trotz der großen Anteilnahme Deutschlands bezügliche der Entwicklung im anderen Ländern machte
Schulze deutlich, dass ihre und die Tätigkeiten des BMZ auf einem internationalen „voneinander und
miteinander Arbeiten“ beruhen würden. Demzufolge könne Deutschland ebenfalls von anderen
Ländern, insbesondere im Bereich Digitalisierung, lernen. Ein Beispiel hierfür ist die „Corona-WarnApp“, welche ursprünglich aus Süd Afrika stammt und die Menschen während der Ebola-Epidemie
warnen und schützen sollte.
Neben einem größtenteils politischen und wirtschaftlichen Austausch erhielten jedoch auch persönliche
Fragen an Svenja Schulze,ihre Berechtigung. Die Zusammenarbeit mit verschiedensten Menschen und
die daraus entstehenden spannenden Begegnungen schätzte Sie beispielsweise sehr an ihrem Job.
Hierbei hebte sie ebenfalls hervor, dass es nicht immer ihre Absicht gewesen sei eines Tages in die
Politik zu gehen, sie jedoch schön während der Schulzeit gerne debattiert habe und sich sehr schnell
und erfolgreich für die Abschaffung der Schuluniform in ihrem damaligen Sportunterricht eingesetzt
habe.
Zum Ende der Pressekonferenz ging die Bundesministerin auf ihre persönlichen Wünsche ein, indessen
sie sich, besonders in den Medien, mehr Aufmerksamkeit für die wichtigen Etappen und Erfolge der
wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung erhoffe. Hinzukommend machte Sie deutlich, dass
sich Jugendliche ebenfalls an entwicklungspolitischen Prozessen, beispielsweise durch Videokonferenz
mit Schülerinnen und Schülern aus Entwicklungsländern und dem gemeinsamen Austausch, engagieren
können.
Die Pressekonferenz stellte ein sehr interessantes und einschneidendes Erlebnis für die
Nachwuchsjournalistinnen der Obersbergerschülerzeitung dar, dessen Ablauf und Themen auch
außerhalb des BMZ besprochen und diskutiert wurden.